Kupfer: Wird weiter unter Strom bleiben

Kupfer ist eines der wichtigsten Metalle in der globalen Wirtschaft und rangiert nach Eisen und Aluminium auf Platz drei beim Verbrauch von Metallen. In seiner Reinform ist Kupfer ein hartes, aber leicht formbares Schwermetall mit einer charakteristischen hellroten Farbe. Dank seiner zahlreichen positiven Eigenschaften – wie hervorragender elektrischer Leitfähigkeit, Korrosionsbeständigkeit und einfacher Formbarkeit – wird Kupfer in vielen Industriezweigen und Lebensbereichen eingesetzt.

Kupfer wird schon seit Tausenden von Jahren genutzt und ist ein wesentlicher Bestandteil von Bronze- und Messinglegierungen. Die ältesten Funde von bearbeitetem Kupfer stammen aus Anatolien und datieren auf das 8. Jahrtausend vor Christus. Aufgrund seiner weiten Verbreitung in der Antike werden das 4. und 3. Jahrtausend vor Christus auch als «Kupferzeit» bezeichnet. Damals wurde Kupfer zunächst in reiner Form verwendet, später aber immer mehr in Legierungen mit anderen Metallen verarbeitet.

Kupfer ist ein ausgezeichneter Strom- und Wärmeleiter und wird daher überwiegend in der Elektrobranche eingesetzt. Ausserdem wird Kupfer für Legierungen wie Messing und Bronze, in der Schmuckindustrie und als Münzmetall verwendet. So bestehen beispielsweise die goldfarbenen Euromünzen aus einer Legierung, die sich aus Kupfer, Zink, Aluminium und Zinn zusammensetzt. Neben seiner Verwendung in Legierungen wird reines Kupfer auch heute noch für Münzen und Rohre genutzt, da es leicht verformbar ist und kaum korrodiert. Die Kombination seiner vielen guten Eigenschaften, wie die hervorragende Leitfähigkeit und Korrosionsbeständigkeit, macht Kupfer zu einem unverzichtbaren Werkstoff in der modernen Technik. Zudem ist Kupfer zu 100% ohne Qualitätsverluste recycelbar, was es zu einem nachhaltig wertvollen Rohstoff macht.

Weltweit gibt es zahlreiche Kupfervorkommen, doch die grössten Reserven befinden sich in Chile und den USA. Diese beiden Länder machen zusammen etwa 20 Prozent der weltweiten Kupfervorkommen aus. In den letzten Jahren hat sich jedoch auch das Recycling von Kupfer stark verbreitet. Dadurch können weltweit etwa 10 Prozent und in einigen Ländern sogar ein deutlich grösserer Anteil der Kupfernachfrage gedeckt werden.

Mit einem Anteil von rund einem Drittel der Weltminenproduktion ist Chile der grösste Kupferlieferant. Dahinter folgen Peru und die USA. Da Kupfer fast unbegrenzt wiederverwertet werden kann, spielt das Recycling neben der Neugewinnung aus Minen eine zentrale Rolle. In den USA, einem der grössten Verbraucher, stammt etwa ein Drittel des verwendeten Kupfers aus dem Recycling.

Kupfer ist ein essenzielles Metall für die Energiewende. Allein der E-Auto-Trend wird die Nachfrage nach diesem Metall stark ansteigen lassen. Mit der zweithöchsten Stromleitfähigkeit hinter Silber ist es im Bereich Elektronik unersetzlich. Zudem haben wir zunehmend die Situation, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt (Defizit). Denn es wird immer schwieriger, neue Vorkommen zu finden, die zu aktuellen Preisen lukrativ gefördert werden können. Auch aus technischer Sicht sind die Preise historisch betrachtet – insbesondere angesichts der fundamentalen Lage – eigentlich zu tief. Während die Aktienmärkte ein Allzeithoch nach dem anderen erreichen, ist Kupfer nach wie vor historisch sehr tief bewertet. Wellentechnisch könnte hier zudem noch erhebliches Potenzial nach oben bestehen.